Wünscht du dir nicht auch hin und wieder: "Ach, könnte ich doch mein Tier (besser) verstehen!"
Nun stell dir einmal vor, dass dein Tier jeden Morgen aufwacht mit dem Wunsch: "Ach! Würde mein Mensch mich doch versuchen zu verstehen! Warum hört er mir nicht zu?"
WIE DENN? Bislang können Tier nicht sprechen, oder?
Ohh, doch, es gibt ja mittlerweile Kurse, in denen uns Menschen die Körpersprache der Tiere einschließlich Mimik erklärt wird. Damit wir die Tiere verstehen. Aber macht uns das fähig, mit ihnen eine Unterhaltung zu führen? In ihrer Sprache? Auf Augenhöhe? Unser Lächeln ist das Lefzen hochziehen und keinesfalls eine freundliche Geste, aus der Sicht eines Hundes zum Beispiel, sondern eine Drohung.
Missverständnis vorprogrammiert. Und freudiges Schwanzwedeln, Ohren anlegen, die Nackenhaare aufstellen...- Der motorischen Leistungsfähigkeit sind uns Menschen Grenzen gesetzt. Warum verstehen uns die Tiere trotzdem?
Unser kleines Auswanderer-Team (Meine Freundin Ulrike, ihr Hündchen Zaira und ich) wurde in Paraguay von einer Straßenhündin adoptiert, die uns nicht mehr von der Seite weicht. Sie hat sich uns ausgesucht. Mittlerweile ist Nina ein vollwertiges Familienmitglied. Und sie versteht jedes Wort, alle unsere deutschsprachigen Hinweise, sie lernt zu erfassen, was wir von ihr wollen und sie bringt uns bei zu verstehen, was sie von uns will. Ich wünschte, ich käme mit meinem Spanisch-lernen genauso gut voran wie unsere Nina mit Deutsch. Wie macht sie das bloss?
Ich musste hier meine Ansichten von Strassenhunden, Hundehaltung und Erziehung, Tierhaltung (Hunde, Katzen, Geflügel, Schweine, Rinder) und Tierschutz vom Kopf auf die Füße stellen. Hier, das bedeutet Südamerika-Paraguay-Mbocayaty, ticken die Uhren anders, ist das Leben anders, vor allem ist es ganz anders als man im allgemeinen annimmt, betrachtet man das Leben hier von oben herab aus dem europäisch-westlichen-materialistischen Blickwinkel. Ich lebe seit September 2024 in einem (für paraguayische Verhältnisse) mittelgroßen Ort dörflicher Prägung mit guter Infrastruktur. Wir entschieden uns ganz bewusst für die Integration in die Gemeinschaft der Einheimischen anstatt für eine deutsche Kolonie. Wir wurden herzlich aufgenommen und ich staune jeden Tag aufs neue über die lebensbejahende Alltagsstimmung. Es ist ein hartes Leben, viel körperlich schwere Arbeit, auch für uns.
Frei von Erwartungen und Zwängen, sauge ich bis heute alle Eindrücke auf wie ein Schwamm. Ich beobachtete die vielen Straßenhunde und erkannte schnell die Strukturen der Kommunikation der Hunde untereinander und die Regeln der Verständigung zwischen Mensch und Tier und Tieren verschiedener Spezies.
Letztendlich läßt sich das Ganze auf eine Formel herunterbrechen:
Um hinter die Problematik in der Verständigung zwischen Mensch und Tier zu kommen, betreibe ich mal ein wenig Wortklauberei. Warum verstehen wir unser Tier oft nicht?
Weil wir mit dem VERSTAND versuchen, das Herz zu sehen.
VERSTÄNDNIS hat nichts mit VERSTAND zu tun sondern mit Nachempfinden der Intensionen des Tieres. Es zu "verstehen" bedeutet, sich in seine Gefühlslage hineinzuversetzen. Zeichen dafür, wie es im Innern eines Lebewesens aussieht, gibt uns die Körpersprache. Diese können wir jedoch nicht lernen wie ein Kurs in der Schule. Es geht nicht um das Übersetzen der einen Sprache in die andere (Wort für Wort/Geste für Geste). Es geht um das direkte Erspüren der Seelenimpulse. Und es geht um das Sich-öffnen dafür, dass man selber auch "lesbar" ist.
Stichwort NONVERBALE Kommunikation.
Lasst uns den Faden einmal weiter spinnen. "Erziehung", "Training"- so wie wir es in Deutschland gewohnt sind, bedeutet immer das Antrainieren von Verhaltensweisen, die das Zusammenleben von Mensch und Tier erleichtern. Aus der Perspektive des Menschen. Aber: Erkennt der Hund den Seelenimpuls seines zweibeinigen Partners, wenn der ein Kommando an seine Adresse losschickt? Folgt der Hund seinem eigenen Seelenimpuls, wenn er dieses Kommando ausführt? Bedeutet das, der Hund hat sein Herrschen wirklich VERSTANDEN?
Betrachtet diese Fragen einfach mal als Denkanstoss...
Alle Lebewesen, sogar Bäume und Dinge aus Holz, jeder Gegenstand ist Energie und Bestandteil des Großen Ganzen. Worte, die wir aussprechen oder lediglich in Gedanken formulieren, sind ebenso Energie, die uns alle verbindet. So stehet alles ständig in einem dynamischen Austausch, verwandelt sich, wechselt die Räume, wird und vergeht. Nichgts jedoch geht verloren. Nonverbale Kommunikation nimmt einen viel viel größeren Raum ein als das, was wir mit Kehle und Zunge und Stimmbändern artikulieren können oder mit den Ohren wahrnembar ist.
Mein Anliegen ist es, dieser unsichtbaren, telepathischen Kommunikation den ihr gebührenden Stellenwert zu verleihen. Kein Hokuspokus oder esotherischer Mist, sondern ein enormes Potential, um alltägliche Missverstänsisse aus zuräumen. Sie steht jedermann zur Verfügung. Es braucht dafür lediglich eines:
letzte Aktualisierung: 18.06.2025